schnippsel vom 12.12.2013: türkisiert, mundpropaganda, glenn greenwald, bundesdatenschutzbeauftragter

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Türkisiert [Özlem Gezer, Spiegel]

Wenn deine Eltern Migranten sind, heißt es auf Deutsch eigentlich nur, dass du keine Privatsphäre hast. Es gibt keine Hemmschwelle. Keine Frage, die man dir nicht stellen darf. Oder wurden Sie auf einer Party schon mal gefragt, ob Sie Männer mit oder ohne Vorhaut bevorzugen? Drei Minuten nach dem Handschlag tauchen die Deutschen ein. In deine Religion. Deine Familie. Dein Schlafzimmer. Schlägt dich dein Vater? Oder schlägt er nur deine Mutter?

Glenn Greenwald: What I’ve learned [Tom Junod, Esquire]

Ultimately the reason privacy is so vital is it’s the realm in which we can do all the things that are valuable as human beings. It’s the place that uniquely enables us to explore limits, to test boundaries, to engage in novel and creative ways of thinking and being. Only if we feel free of the kind of judgmental eyes of others are we able to try different things out, to experiment, to evolve, to free ourselves of mores that are imposed on us or conventional orthodoxies about how we’re supposed to behave and think. And that, ultimately, is what is most valuable about being human: to be able to create new ways of thinking and being.

Dieser Mut ist absolut männlich? [Jonas Weyrosta, Der Freitag]

Über die Aktion „Mundpropaganda“ in der GQ, die heterosexuelle Inszenierung schwuler Küsse und hungernde Kinder in Afrika als deutsches Erziehungsinstrument.

Aufgeweckt: Deutschland ohne Datenschutzbeauftragten – eine Kampfansage an den Rechtsstaat [Andreas Weck, t3n]

Am 17. Dezember endet die Amtszeit des Bundesdatenschutzbeauftragten (ein bestechendes Beispiel der Möglichkeiten der Wortkomposition im Deutschen) Peter Schaar. Eine Nachfolge ist nicht sicher, die jetzt als Kandidatin gehandelte Andrea Voßhoff (CDU) glänzte in der Vergangenheit unter Anderem durch ihre Zustimmung zu Internetsperren, zum BKA-Gesetz und der Vorratsdatenspeicherung.

 Der Stuhl einer der wichtigsten Instanzen zur Geheimdienstkontrolle bleibt während der Regierungsbildung wohl unbesetzt. Das ist nicht nur verfassungswidrig, das ist eine Hinhaltetaktik für jede weitere Aufklärungsarbeit und nicht zuletzt eine weitere Kampfansage des Innenministeriums an Kritiker des weltweiten Spähskandals.

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