11. August 2015
von Karolin
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nächtliche amtsantrittsrede der neuen sächsischen ministerpräsidentin

Liebe Sächsinnen und Sachsen,

ich bin ein Mensch. Auch sie, liebe Sächsinnen und Sachsen, sind Menschen. Außerdem sind alle, die sie kennen und alle, die sie nicht kennen, Menschen. Auch jene, die manche von ihnen, liebe Sächsinnen und Sachsen, nicht kennenlernen oder sehen oder wahrhaben wollen, sind Menschen. Das dürfen sie nicht vergessen. Manche von ihnen haben das leider vergessen. Manche von ihnen haben das nie gewusst.

[…]

Liebe Sächsinnen und Sachsen,

leider haben manche von ihnen ein Rad ab. Oder, wie soll ich es sagen, leider sind manche von ihnen grausam im Denken und Reden und grausam im Tun.

Liebe Sächsinnen und Sachsen,

manche von ihnen wissen nicht das Mindeste. Und so kann es nicht weitergehen.

Danke Heike Geißler <3 grumpy-cat-slow-clap

15. April 2015
von Karolin
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janelle monáe. ein mic drop.

Janelle

(via Twitter/Gradient Lair)

15. September 2014
von Karolin
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kundschaft verprellen für anfänger – mentos zeigt, wie es geht

Eigentlich ist es denkbar einfach. Man braucht zunächst das erste Kapitel aus einem Marketing-Handbuch der 1950er Jahre [Anm. v. Captain Obvious: „Sex Sells“] und kombiniert das dann mit ein wenig interaktivem Schnickschnack (in diesem Fall: die Pfeiltasten nach links und rechts). Fertig ist „Boobies Trap“. Ein ganz großer Wurf aus dem Hause Mentos.

Screenshot Facebook-App

Screenshot Facebook-App

Ziel des Spiels ist es, einer „heißen Brünetten“ möglichst lange auf die Brüste zu starren ohne sich dabei erwischen zu lassen.  Zu den verfügbaren „Extras“ gehört unter anderem eine Sonnenbrille, die „unsichtbar“ macht (Newsflash, Leute: ihr seid nicht Frodo, den gruseligen Vibe versteckt auch keine Sonnenbrille) und eine Kamera, mit der Fotos von der Dame gemacht werden sollen („Vorsicht: Sobald sie den Blitz bemerkt, wird die Brünette sehr schnell auf dich aufmerksam.“).

Ich frage mich, wie immer, wie so eine Aktion mehrere Entscheidungsinstanzen übersteht. Liest da niemand die Projektzusammenfassung? Wird der moralische Kompass ausschließlich für wackelige Tische benutzt?

Selbstverständlich ist die Provokation kalkuliert. Überproportional häufig sind aber Frauen von sexualisierter Werbung betroffen. Und in diesem Fall wird zugleich auch noch übergriffiges Verhalten inklusive unerlaubtem Fotografieren normalisiert.

Im Grunde ist das als Aufruf zu sogenannten Creepshots zu verstehen:
Bereits seit Jahren wird das unerkannte Fotografieren von Frauen als regelrechter Sport betrieben. Reddit schloss die Subreddits /r/creepshots und /r/creepsquad bereits im Jahr 2012. Das Problem bleibt. Und dass weibliche Körper ohne Kompromisse als für die Öffentlichkeit bestimmt gelten wurde zuletzt im Rahmen der Veröffentlichung zahlreicher privater Fotos weiblicher Prominenter deutlich.

Einen Vorschlag für die perfekte Catcalling-Simulation hätte ich da noch:
Vielleicht könnte in unregelmäßigen Abständen Rainer Brüderles Kopf hinter einem der Sitze auftauchen. In diesem Moment muss dann ↓ gedrückt werden, woraufhin ein lautes Pfeifen, wahlweise Johlen, ausgelöst wird.

Bleibt festzuhalten:
Hallo Mentos, #ichkaufdasnicht.

[Update]

Auch die Mädchenmannschaft hat sich des Themas angenommen.

[Update 2]

Inzwischen hat Mentos sich zu Wort gemeldet:

mentos

Das ist natürlich fast ein bisschen geschickt. Der Gaffer wird am Ende ja bestraft! Nur, dass er eben nur dann bestraft wird, wenn er erwischt wird. Und eigentlich auch nicht. Schließlich wird am Ende ausgerechnet die Person belohnt, die möglichst lange unerkannt auf die Brüste der „heißen Brünetten“ starrt. Die Kommunikation innerhalb des Spiels ist auf das Anstarren ausgerichtet und wird eben nicht kritisch hinterfragt. Im Gegenteil, durch die zuvor erwähnten Extras erhalten Spielende noch zusätzliche Werkzeuge, ihr Gegenüber zu objektifizieren.

[Update 3]

Das Spiel ist inzwischen offline.

minersshotdown

16. August 2014
von Karolin
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nur dieses wochenende online: miners shot down

Vor zwei Jahren verloren mehr als 40 Menschen im Rahmen von Streiks in mehreren Bergwerken Südafrikas ihr Leben. Über 30 Streikende wurden beim Massaker von Marikana am 16. August 2012 erschossen. Die Doku „Miners shot down“ ist anlässlich dieses traurigen Jubiläums das ganze Wochenende über auf Youtube zu sehen:

In August 2012, mineworkers in one of South Africa’s biggest platinum mines began a wildcat strike for better wages. Six days later the police used live ammunition to brutally suppress the strike, killing 34 and injuring many more. Using the point of view of the Marikana miners, Miners Shot Down follows the strike from day one, showing the courageous but isolated fight waged by a group of low-paid workers against the combined forces of the mining company Lonmin, the ANC government and their allies in the National Union of Mineworkers.

http://youtu.be/fPfz4MGIWtY
[auf Youtube ansehen]

 

[Update 18.08.2014]

Wie angekündigt ist das Video inzwischen nicht mehr online. Hier der Trailer:

5. August 2014
von Karolin
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der soundtrack meines lebens

Marla möchte Soundtracks hören. Und ich mag es ebenso, in den Lieblingslisten anderer Leute herumzustöbern. Musikvoyeurismus, quasi. Und weil ich ja nicht immer nur nehmen kann, beteilige ich mich jetzt mit meinem Soundtrack. 11 Songs. Maximal chronologisch geordnet. Und auch als handliche Spotify-Playlist erhältlich.

Der Soundtrack meines Lebens

stevie wonder – isn’t she lovely
Meine musikalische Früherziehung verlief äußerst vorzeigbar, subjektiv betrachtet. Viel Stevie Wonder und Queen, keinerlei Schlager oder Stimmungsmusik. Danke Mama!

obadiah parker – hey ya
2000knicklicht. Vierer-WG. Myspace-Musikstöberwochenenden mit der Mitbewohnerin. Und seitdem ist das der Song, der jedes Jahr beim ersten Schneefall läuft. Ja, wirklich. Ein Outkast-Cover eines bärtigen Typen zum Winteranfang.

paolo conte – via con me
Die gleiche WG, andere Mitbewohnerin. Urlaube in Norditalien. Mein Italienisch war gerade gut genug, um den Entfühungsplot zu enttarnen, den die anderen ausheckten, weil ich früher abreisen musste.

2raumwohnung – wir trafen uns in einem garten (mit max)
Ostsee 2003! Regenbogencamp Prerow! (Da lief auch jeden Morgen das hier, wir mussten auf batteriebetriebene Gegenbeschallung zurück greifen, um nicht am Ende pünktlich um 8 mit der Hand auf dem Herz vor dem Zelt zu stehen und inbrünstigst einzustimmen)

toni braxton – unbreak my heart
Kein Soundtrack ohne Tiefpunkt. Meiner liegt hier. Der Song lief im Radio, als ich vom Tod meines Vaters erfuhr. „Unbreak my heart“ war ebenfalls er erste Song, den ich im Radio hörte, nachdem mir meine Mutter telefonisch mitgeteilt hatte, mein Stiefvater sei gestorben. Und weil ich diesem Song 360 Tage im Jahr aus dem Weg zu gehen versuche, ist er auch nicht in der Playlist.

was (not was) – how the heart behaves
Im Auto meiner Mutter lagerten nie sonderlich viele Kassetten. Eine, die laut Booklet im Jahre 1993 veröffentlicht wurde – und sich vermutlich auch etwa so lange im Besitz der Familie befindet – ist aber heute noch da. Inzwischen als CD-Version. Gar nicht so einfach, aus 16 Songs, die man seit Jahren bei jeder Autofahrt enthusiastischst intoniert (Entschuldigung an alle MitfahrerInnen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft), einen auszusuchen. (Die Youtube-Suche spuckt nur Uptempo-Versionen aus, daher ohne Link)

mafikizolo – ndihamba nawe
Kein einziger Song war in 3 Monaten Praktikum in Dar es Salaam so präsent wie Mafikizolos Überschmonzette (die Omnipräsenz von Celine Dion und Enrique Iglesias habe ich verdrängt, das Kapitel ist abgeschlossen.).

esthero ft sean lennon – everyday is a holiday (with you)
Lieblingskitsch. Entschuldigt.

sherieta lewis – finally
Unglaublich starker Song über eine Frau, die sich aus einer von Missbrauch geprägten Beziehung befreit. Gibt’s leider nur auf Soundcloud.

gregory porter – lion song
Heute passiert es seltener, dass ich einzelne Songs tagelang immer und immer wieder höre. Gregory Porters „Lion Song“, vor allem die Aufnahme zum NPR Field Recording, ist ein solches Exemplar.

spaceman spiff – teesatz
Begleitet mich noch nicht lange, läuft aber aktuell auf repeat.

 

Der Beitrag lag jetzt ein paar Tage herum und mir dürften noch unzählige Songs einfallen, die ich mit bestimmten Situationen, Gefühlen oder Menschen verbinde. Vielleicht ergänze ich das Ganze einfach dann und wann.

Und jetzt Ihr!

29. Juli 2014
von Karolin
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mary poppins kündigt

Und jetzt alle im Chor:

Just a 3 Dollar increase can make a living wage
I don’t get these birds for free

Mary Poppins clapping

28. Juli 2014
von Karolin
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confused cats against feminism

Antifeminismus ist ja en vogue. Ob AfD-Jugend oder Tumblr-Blogs, wohlinformierte junge und alte Menschen kommen zusammen, um einmal gepflegt dem Gespenst Feminismus hinterherzujagen. Argumente aus den 90ern treffen auf Social-Media-Strategie.

Aber was wären Netzdebatten ohne Katzen-Content? Richtig, in etwa so leicht verdaulich wie eine Folge Markus Lanz mit vielen Hitler-Vergleichen.

Deshalb nun: confused cats against feminism

Feminists hate boxes. Cats love them.

African kids though.

Ich hätte übrigens noch die eine oder andere Idee für künftige Schilderhochhaltaktionen:

„Ich bin gegen Speiseeis, weil ich ständig  Cola trinke und sich beides nicht verträgt!“

„Fernseher gehören verbannt, weil viereckige Augen keinem ästhetischen Ideal entsprechen!“

„Für eine Bevorzugung kernloser Trauben! Damit künftig niemandem mehr eine Weinrebe im Bauch wächst!“

 

28. Juli 2014
von Karolin
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eine kurze geschichte des theremin

Und für eine anschließende Übungsstunde: Das Browser-Theremin

(via The Presurfer)

21. Juli 2014
von Karolin
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twitter-account der kenianischen verteidigungskräfte gehackt

Catch me if you can.

Seit gestern laufen über den verifizierten Account der Kenya Defence Forces Tweets, die so nicht autorisiert wurden. Verantwortlich für den Hack scheint Anonymous-Aktivistin @Anon_0x03 zu sein. Auch der Account eines Sprechers des kenianischen Militärs wurde gehackt.

Viele der Tweets zielen auf Uhuru Kenyatta, den Präsidenten des Landes, ab, der sich aktuell vor dem ICC wegen Verstößen gegen die Menschenrechte während und nach den Parlamentswahlen in den Jahren 2007 und 2008  verantworten muss. Aber auch Solidaritätsbekundungen für Gaza und Beiträge mit der allseits beliebten „In Afrika verhungern Kinder“-Bildsprache sind zu finden.

Heftige Kritik musste Kenyatta zuletzt vor allem wegen Korruptionsvorwürfen, der Häufung von Anschlägen seitens der Al-Shabaab und dem Einsatz kenianischer Streitkräfte in Somalia einstecken. Erst vor 2 Wochen organisierten Oppositionspolitiker eine Großdemonstration in Nairobi. Im Vorfeld wuchs die Angst vor erneuten Übergriffen und Gewaltausbrüchen.

Weitere Tweets:

kdf1 kdf2 kdf4 kdf5

1. Juni 2014
von Karolin
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iluminate: michael jackson meets gangnam style meets blinklichtshow

Illuminate dancing.

Power Rangers! Im Dunkeln!

Mehr Videos und Einblicke in den Arbeitsprozess rund um Gründerin Miral Kotb gibt’s im Vimeo-Channel.